Der Fachkräftemangel ist neben der aktuellen Materialknappheit weiterhin eines der zentralen Themen der deutschen Wirtschaft. Bereits vor Corona konnten Unternehmen knapp 80 Prozent ihrer offenen Stellen nur schwer besetzen. Im Kampf um die Fachkräfte positionieren sich insbesondere kleine und mittlere Unternehmen oftmals zu selten als attraktive Arbeitgeber.
Auch die Nachfolgeplanung im eigenen Betrieb steht lediglich bei 44 Prozent der befragten Unternehmen im Fokus. Dieses sind Ergebnisse des aktuellen Personalarbeitsindex 2021, den das Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (Kofa) am Institut der deutschen Wirtschaft (IW) erstellt hat.
„Unsere Studienergebnisse belegen zudem, dass nur knapp 15 Prozent der befragten Unternehmen auf einer eigenen Karrierewebsite über sich als Arbeitgeber informieren. Dabei können Betriebe von einer starken Arbeitgebermarke im Rekrutierungsprozess auf dem Arbeitsmarkt sehr profitieren“, sagt Studienautorin Sibylle Stippler vom Kofa. Die Studie zeigt aber auch: Grundsätzlich befinden sich gerade kleine Unternehmen wegen ihrer persönlicheren Unternehmenskultur eigentlich in einer guten Startposition, um ihre Personalarbeit zukunftssicher aufzustellen. Sechs von zehn der kleinen Unternehmen kümmerten sich um wichtige Themen wie Mitarbeiterbindung, Qualifizierung oder Positionierung als Arbeitgeber.
Es fehle aber an Ressourcen: So sei in 91 Prozent der kleinen und 61,9 Prozent der mittleren Unternehmen die Geschäftsführung neben vielen anderen Aufgaben auch für das Personalwesen zuständig. Gerade diese Unternehmen könnten stark profitieren, wenn sie ihre Arbeitgebermarke entwickeln und darauf aufbauend eine klare Strategie ableiten, welche Maßnahmen in der Personalarbeit für ihr Unternehmen besonders erfolgversprechend sind, betonen die Experten des Kofa.